Themenüberblick
Für eine gute Lebensqualität und um in der Metropolregion München unsere Identität zu wahren, muss die Gestaltung der Zukunft aktiv und engagiert angegangen werden. Transparenz und Nachhaltigkeit schafft Vertrauen bei den Bürgern.
Das sind unsere Ziele.
In den letzten Jahren wurde in der Gemeinde der finanzielle Schwerpunkt auf den Bau eines Gasthofs mit Hotel gesetzt. Dadurch ist ein Investitionsstau entstanden, vieles ist auf der Strecke geblieben. Unsere Gemeinde ist mit 5.800 Einwohnern im Landkreis verhältnismäßig klein, flächenmäßig jedoch groß. Die Ortsteile sind mit ca. 2% pro Jahr gewachsen und der Siedlungsdruck aus der Region München bleibt ungebrochen. Mit einem jährlichen Wegzug von 500 und einem Zugang von 600 Bürgern haben wir eine relativ hohe Fluktuation. Wir haben 2.000 Pendler und 1.000 Kinder und Jugendliche. Viele davon sind auf den ÖPNV angewiesen. All diese Trends kann man nicht stoppen, aber durch eine richtige Strategie nachhaltig gestalten und damit eine gute Lebensqualität auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit sichern.
Ein Gemeindeentwicklungsplan 2030 muss die Grundlage für alle zukünftigen Projekte sein. Die Beteiligung aller daran interessierten Bürger ist für uns genauso wichtig, wie die Erhaltung unserer traditionellen Kultur. Dies bringt Vertrauen zurück und trägt maßgeblich dazu bei, jenes Lebensgefühl zu wecken, das wir Heimat nennen.
Es müssen darin die richtigen Themen und Schwerpunkte enthalten sein:
In Zeiten von Digitalisierung und Berufswandel haben Bildung und lebenslanges Lernen hohe Priorität.
sollen gleiche Chancen für eine gute Bildung aller Brunnthaler gewährleisten.
Das Erreichen der nationalen Klimaziele, sowie der Erhalt der Vielfalt unserer Pflanzen und Tiere und des damit verbundenen land- und forstwirtschaftlichen Lebensraumes, sind keine Selbstläufer. Ein jeder muss dazu seinen Beitrag leisten und auch leisten können. Eine ökologische Nachhaltigkeit wird deswegen wichtiger Bestandteil unserer Gemeindepolitik sein.
Durch umsichtige Politik werden Arbeitsplätze bei ortsansässigen Unternehmen gesichert und neue geschaffen. Das entlastet nicht nur den Verkehr, sondern sichert gleichzeitig angemessene Steuereinkünfte. Nur so hat die Gemeinde Brunnthal den finanziellen Spielraum um sich positiv entwickeln.
Wir setzen uns seit Jahren über unsere Anträge für unsere Ziele ein.
Durch das Großprojekt "Ortszentrum Brunnthal" wurden die Finanzmittel der Gemeinde stark belastet und gleichzeitig wurde versäumt, wichtige andere auf die Zukunft ausgerichtete Themen mit den Bürger*Innen zu diskutieren, Ergebnisse im Gemeinderat zu besprechen und gemeinsame Ziele zu definieren, wie z.B.
Das obige Bild veranschaulicht den bereits heute bestehenden großen Nachholbedarf der Gemeinde Brunnthal im Vergleich zu unseren Nachbargemeinden. Und wir werden aufgrund des Siedlungsdrucks in der Metropolregion München weiter wachsen. Deswegen benötigen wir hier vor Ort dringend eine bessere Versorgung in vielen Bereichen.
Nun drängt die Zeit und es muss schnell und zielstrebig gehandelt werden, damit unsere Gemeinde nicht noch weiter den Anschluss an die Entwicklung der sich auch rasch verändernden Nachbargemeinden verliert und zu spät oder schlecht vorbereitet auf neue technologische und soziale Entwicklungen sowie strukturelle Veränderungen reagiert.
Es muss vorausschauend, aktiv und mit sozialer Verantwortung an Entwicklungschancen gearbeitet werden.
Das Ziel der Bundesregierung für die Energiewende ist es, bis 2030 insgesamt 55% weniger Treibhausgase bei der Energiegewinnung zu erzeugen als 1990 und bis 2050 weitgehend CO2-neutral zu sein. Dies wird als ein strategischer Beitrag Deutschlands gesehen, damit die globale Erderwärmung die kritische 2 Grad Grenze nicht überschreitet.
Dieses nationale Ziel kann nur erreicht werden, wenn ein jeder dazu seinen Beitrag leistet. So ist auch unsere Gemeinde Brunnthal gefordert.
Die wichtigsten Energieverbraucher in Deutschland sind (Quelle: Fraunhofer Institut, 07/2018):
* 50 % des Energiebedarfs wird für Wärme und Kälte benötigt (Heizung, Warmwasser, Kühlung)
* 30 % für unsere Mobilität/Verkehr (Individualverkehr, ÖPNV, Güterverkehr) und
* 20 % wird für den Stromverbrauch aufgewandt.
Alles, was vermieden werden kann, muss man nicht aufwendig erzeugen.
Auch in unserer Gemeinde gibt es noch viele Stellschrauben, um Energie einzusparen. Hierzu ein paar Beispiele:
In 3 km Tiefe werden fast überall auf der Erde durch den ständigen Wärmestrom aus dem Erdinneren Temperaturen um die 100 °C erreicht.
Die Umgebung von Brunnthal hat in dieser Tiefe eine wasserführende Malmschicht und damit eine in Deutschland hervorragende geologische Lage, um aus Geothermie unterbrechungsfrei Strom und Fernwärme zu gewinnen. Die Geothermie gilt grundsätzlich als die derzeit nachhaltigste und immer vorhandene Energiequelle.
WKAs dagegen liefern ohne einen ausreichenden Wind kein Strom, wie auch die PV-Anlagen Sonne benötigen.
Die von den Stadtwerken München (SWM) übernommenen Geothermieanlagen in Kirchstockach und Dürrnhaar arbeiten sehr effektiv. Sie liefern z.B. durch eine Wärme-Kraft-Kopplung Ökostrom für mehr als 32.000 Haushalte und gleichzeitig wertvolle Fernwärme, ohne großen Eingriff in unser Ökosystem (Quelle: SWM). Unsere Nachbargemeinden waren aktiv und beziehen jetzt die gewonnene Fernwärme. Die SWM planen in unserer Gegend nun weitere Anlagen für den Energiebedarf von München.
Die Gemeinde Brunnthal muss dringend hier bislang Versäumtes nachholen und über ein Fernwärmenetz nachdenken, denn spätestens in ca. 10 - 15 Jahren werden die heute weit verbreiteten Ölheizungen technologisch obsolet sein und viele Hausbesitzer brauchen dann eine Alternative. Die in den Häusern bereits heute vorhandenen Wärmespeicher können meistens bei einem Fernwärmeanschluss weiter verwendet werden, sodass innerhalb des Hauses kaum etwas verändert werden muss.
Die Sonnenscheindauer in unserer Region ermöglicht eine sehr effektive Nutzung von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen).
Nach einem Bericht des LRA München zum Klimaschutz (2020) besitzen in Brunnthal mit Stand 2016 nur 13,9 % der Dachflächen eine PV-Anlage und diese kommen damit nur auf 7,8% Anteil am Gesamtenergieverbrauch.
Die Ausrichtung der Dächer in Neubaugebieten muss optimal für eine effiziente Nutzung festgelegt werden. Wer als Hausbesitzer gerade nicht das Geld für eine PV-Anlage zur Verfügung hat, kann auf Stromdienstleister zugehen, die interessante Nutzungsmodelle -u.a. auch kostenfrei für die Hausbesitzer- anbieten.
Mit 24 qm PV-Modulen kann der Eigenbedarf eines 4-Personenhaushalts abgedeckt werden. Die Summe der derzeit noch ungenutzten Dachflächen ergeben ein riesiges Energiepotential.
Für private Geothermie- und PV- Lösungen sowie für Blockheizkraftanlagen gibt es in unserer Gemeinde einige vorbildhafte Installationen. Ziel muss es sein, dieses Wissen und die Erfahrungen an andere Interessenten weiterzuvermitteln.
Solarthermie wird im privaten Bereich vorrangig im Rahmen der Gebäudeheizung und -klimatisierung genutzt. In Verbindung mit einer guten Wärmedämmung und der passiven Nutzung der solaren Einstrahlung vermindert sich der Bedarf an zusätzlicher Heizenergie sehr stark. Es kommen dabei verschiedene Arten von sehr effizienten Kollektoren zum Einsatz.
Der Wald im Hofoldinger Staatsforst und die örtlichen land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen sind ein großes Reservoir für nachwachsende Biomasse, das in einem Heizkraftwerk CO2-neutral für die Energiegewinnung verwendet werden kann. Die erzeugte Energie kann flexibel an den jeweiligen Bedarf angepasst werden und das Heizkraftwerk dadurch die Energielücken z.B. der PV-Anlagen schliessen.
Im Biomasseheizkraftwerk Augsburg Ost z.B. werden jedes Jahr ca. 90.000 Tonnen waldfrische Hackschnitzel verfeuert, was dem Energiegehalt von rund 21. Mio. Liter Heizöl entspricht. Der in der Anlage erzeugte Strom reicht für mehr als 20.000 Haushalte, die ausgekoppelte Fernwärme für 3.500 Einfamilienhäuser.
Viele unserer Nachbargemeinden haben zusammen mit den SWM entsprechende Energiegewinnungslösungen für nachwachsende Rohstoffe umgesetzt. Auch hier besteht in Brunnthal Nachholbedarf.
Windkraftanlagen sind grundsätzlich eine gute Ergänzung zu den PV-Anlagen. Allerdings muss der Standort dafür geeignet sein.
Brunnthal liegt in einer Schwachwindregion (siehe Windatlas von Bayern) und somit ist dieser Standort für eine effektive Energiegewinnung aus Wind ungeeignet. Die avisierte Stromversorgungsleistung von ca. 2.000 Haushalten (Quelle: Energieagentur Ebersberg-München) pro Windkraftanlage (WKA) ist im Vergleich zu den oben genannten Energiealternativen gering.
Hier mehr über unseren Standpunkt zu den geplanten WKAs im Hofoldinger Forst.
Wasserstoff wird als der Energieträger der Zukunft gesehen, weil er sehr flexibel mit den oben genannten regenerativen Energietechnologien durch Elektrolyse aus Wasser erzeugt ("Grüner Wasserstoff"), gut gespeichert und später flexibel eingesetzt werden kann.
Heute müssen bei starkem Wind zur Vermeidung einer Überproduktion an Strom die WKAs aus dem Wind genommen werden. Dieser überschüssige Strom kann für die Erzeugung von Wasserstoff genutzt werden.
Über eine Brennstoffzelle und einer Wärme-Kraft-Kopplung kann man aus ihm danach wieder sehr effizient Energie gewinnen.
Der Wasserstoff kann auch bis zu 10% in das bestehende Erdgasnetz eingespeist und so unmittelbar genutzt werden.
Die Gewinnung, Speicherung und die Nutzung von Wasserstoff ist inzwischen eines der wichtigsten Forschungsthemen nicht nur in Deutschland.
Die Brunnthaler Firmen SFC Energy AG und die Firma Ganser arbeiten auf diesem Gebiet.
Erneuerbare Energien, der Einsatz innovativer Technologien und deutliche Steigerungen bei der Energieeffizienz sind die Grundlage für einen wirksamen Klimaschutz. Dies alles ist aber kein Selbstläufer.
Auch Brunnthal muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Als Grundlage für eine nachhaltigen Energiestrategie wird normalerweise ein Energienutzungsplan oder auch Energieatlas erstellt. Hierbei kann man auf die diesbezüglichen Erfahrungen vieler anderer Gemeinden zurückgreifen.
Brunnthal muss z.B. untersuchen, wer, wo und wie viel Energie heute und in Zukunft in den jeweiligen Ortsteilen benötigt wird.
Nur so können dann die richtigen Entscheidungen zur Energievermeidung und -erzeugung sowie zum Aufbau notwendiger Infrastrukturen für das Speichern und für den Transport der Energie zu den Endverbrauchern getroffen und umgesetzt werden.
Sachverhalt:
Durch die bayerische 10H-Regelung gibt es nur wenige mögliche Standorte für WKAs in Bayern. Anstelle nach jenen Standorten mit dem besten Wirkungsgrad zu suchen, wird viel Sinnloses unternommen, nur um diese politische Fehlentscheidung nicht einzugestehen.
Und so sind wieder Windkraftanlagen (WKA) im Hofoldinger Staatsforst im Gespräch, obwohl ein Gutachten aus dem Jahr 2015 die Windmenge als zu gering eingestuft hat.
Laut der ARGE (Arbeitsgemeinschaft Windenergie Hofoldinger Forst) sollen diese jetzt geplanten Anlagen eine Nabenhöhe von 160 m und einen Rotordurchmesser von 150 m bekommen. Mit dieser Höhe wäre allein die Nabe dann fast so hoch wie die Aussichtplattform vom Fernsehturm im Olympiapark oder sogar höher als der Kölner Dom. Die Höhe wird deswegen begründet, weil im unteren Bereich die Windverhältnisse für einen effizienten Betrieb nicht ausreichend sind. Für das Fundament sind eine bis zu 40 m tiefe Pfahlgründung und darauf aufsetzend eine ca. 4 m starke Betonplatte mit einem Durchmesser von 40 m notwendig.
Die Gespräche der ARGE finden immer noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Anstelle von Windenergie ist der Standort Brunnthal prädestiniert für eine Energiegewinnung aus Geothermie, Photovoltaik, Solarthermie und Biomasse. Außerdem gibt es noch viele Potentiale der Energievermeidung.
Die Geothermieanlagen in Dürrnhaar und Kirchstockach der SWM erzeugen z.B. Ökostrom für mehr als 32.000 Haushalte und damit ein Vielfaches der Leistung einer WKA.
Unser Standpunkt:
Mit den derzeit diskutierten immens großen Windrädern würden wichtige Funktionen des Hofoldinger Forstes unwiederbringlich zerstört.
Wir halten den Bau dieser gigantischen Windanlagen in einem relativ windarmen Forst nicht nur aus ökologischer Sicht für eine falsche Entscheidung.
Aufgrund der Lage unserer Gemeinde bieten sich vielmehr die oben erwähnten ökologisch und ökonomisch viel interessanteren Alternativen für eine Energiegewinnung an.
Die Anbindung unserer Gemeinde an den öffentlichen Nahverkehr ist auch nach der Tarifreform vom 15.12.2019 trotz einiger Verbesserungen unzureichend und die Fahrpreise sind weiterhin zu hoch. Dazu kommt noch, dass man durch die zahlreichen Betriebsstörungen der S-Bahn oft die Anschlussbusse nicht erreicht.
Siehe dazu auch unser Podiumsgespräch Bürger fragen - Politiker antworten zu diesem Thema mit der Kreisrätin und stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche, Jürgen Gott und Peter Eitel.
Schnell einmal zum Einkaufen nach Brunnthal-Nord zu fahren oder verlässlich einen wichtigen Termin in München wahrzunehmen, von der Gemeinde Brunnthal aus ist dies, ohne mit dem Auto zu fahren, kaum machbar.
Andere Kommunen und Städte stärken durch Kreativität und attraktive Preise den öffentlichen Nahverkehr und entlasten damit den Individualverkehr, die Anwohner und die Natur. Wieso tun sich unsere Gemeinde und ihr Dienstleister MVG hiermit so schwer?
Auf der anderen Seite wurden aufwendig die unsinnigen Haltestellen "Haidstraße", "Abzw. Gudrunsiedlung" und "Abzw. Waldbrunn" renoviert, die letztendlich nur die Reichweite der Kurzstreckentickets schmälern.
Wir fordern ein attraktives ÖPNV-Anbindungskonzept und günstigere Fahrpreise.
Mit Ruftaxis lassen sich sicherlich die Zeiten mit geringerem Nachfragebedarf kostengünstiger gestalten als mit dem Einsatz der großen und dann menschenleeren Bussen. Die Stadt Rostock z.B. setzt schon seit langen Ruftaxis ein.
Und letztendlich bleibt das von Ministerpräsident Söder politisch groß angekündigte "365 € Ticket für alle" im Raum stehen, bis es endlich kommt. Der Geist ist aus der Flasche und läßt sich nicht mehr einfangen.
Weitere Details:
Aus einer Veranstaltung am 23.09.2019 mit dem MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann haben wir folgende Informationen mitgenommen:
Auf unserem Podiumsgespräch Bürger fragen - Politiker antworten am 18.10.2019 wird unsere Kreisrätin und stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche über den dann aktuellen Stand berichten.
In der Gemeinde Brunnthal gibt es viele aktive Vereine mit über 1.500 Mitglieder. Sie fördern das Kennenlernen und den Zusammenhalt der Bürger untereinander und steuern zu unserer Lebensqualität bei. Speziell für die Kinder und Jugendlichen ist Sport eine wichtige Lebenserfahrung, die das Leben prägt. Hier leben 1.000 Kinder und Jugendliche.
In Brunnthal gibt es z.B. für unsere erfolgreichen TSV-Handballerinnen zum Trainieren und für die Punktspiele leider keine geeignete Turnhalle. Sie sind auf die Hallen unserer Nachbargemeinden angewiesen, die selbst schon durch eigene Vereine stark ausgelastet und auch oft nicht einfach von Brunnthal aus mit dem MVV erreichbar sind.
Entsprechendes gilt für Basket- und Volleyballer und andere Sportsparten der Vereine in Brunnthal und Hofolding.
Der Bau einer zentralen Mehrzweckhalle in Brunnthal muss jetzt schnell geplant und realisiert werden.
Leider wird diese Dringlichkeit im Haushaltsplan 2020 immer noch nicht gesehen.
Siehe auch unser Antrag dazu im Gemeinderat.