Was kostet ein Geothermie-Fernwärmenetz für die Gemeinde Brunnthal? Geothermie anstelle von Erdgas aus Russland?

05. März 2020

Brunnthal wurde an das Leitungsnetz für Erdgas aus dem mehrere Tausend Kilometer entfernten Russland angeschlossen. Und der Endverbraucher zahlt nur einen Entnahmepreis. Die Kosten für das Netz wurden subventioniert oder sind im Preis einkalkuliert.

Das Risiko, dass Erdgas als fossiler Brennstoff mittelfristig obsolet sein wird und Erdgas auch irgandwann einmal als politisches Druckmittel eingesetzt werden kann, wurde leider bei der Entscheidung für den Netzanschluss nicht richtig berücksichtigt. In ein Fernwärmenetz zu investieren wäre zukunftsweisend gewesen.

Das Gemeindegebiet und die Umgebung von Brunnthal haben aufgrund der optimalen geologischen Gegebenheiten einen hervorragenden Standort für die Nutzung von Geothermie. Unsere Gemeinde hat sich den Claim für die bergrechtliche Nutzung nicht gesichert, worauf die Stadt München dies gemacht hat und nun Fernwärme u.a. im Gemeindegebiet anbietet.

Wieso nutzt Brunnthal nicht diesen immensen Vorteil einer Wärmequelle vor der eigenen Haustür? Wieso wird kein Fernwärmenetz in der Gemeinde selbst für die auf dem Gemeindegebiet erzeugten Fernwärme aufgebaut, bei dem der Endverbraucher auch nur für die entnommene Wärmemenge zahlen muss?

Nach dem gestrigen Vortrag von Herrn Mangold (Geothermie Pullach) stellt sich diese Frage immer dringlicher, zumal die Gemeinde Pullach seit 2005 erfolgreich zeigt, dass man Wärme aus Geothermie mit im Vergleich z.B. zum Erdgas wettbewerbsfähigen Preisen anbieten kann. Und dies absolut ökologisch und nachhaltig.
Die Kosten zum Verlegen der Fernleitungen liegen bei 3.000 – 5.000 €/m, für Leitungen im Nahbereich bei ca. 1.500 €/m. Dazu kommen weitere Kosten z.B. für die Wärmetauscher. Hätte man die Verlegung der Fernwärmeleitungen mit dem gerade laufenden Glasfaserausbau zusammengelegt und dabei Fördergelder ausgeschöpft, so hätte unsere Gemeinde mit vermutlich 15 Mio. € (dies sind ungefähr die Kosten für den Gasthof mit Hotel) ein Fernwärmenetz bekommen.

Diese schnelle Kostenprognose ist zunächst einmal plausibel und soll im Sinne eines Diskussionsbeitrags vor allem eines vermitteln: Die Kosten sind kalkulierbar und können später über Netznutzungsgebühren verrechnet werden. Es gibt keinen Grund, ein Fernwärmenetz für Brunnthal nicht anzugehen. Mindestens 50% des Energiebedarfs unserer Gemeinde kann mit Geothermie abgedeckt werden.

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