Münchner Merkur Nr. 118, Wochenende, 23./24.05.2020:
Brunnthal – Christine Zietsch (SPD) ist bereits vor der ersten Sitzung des neuen Brunnthaler Gemeinderates nachgerückt. Weil Vorgängerin Anouchka Andres aus gesundheitlichen Gründen passen musste, zog die 60-jährige Betriebswirtin als Listennachfolgerin ein. Wie Andres wird auch Zietsch auf einem für die Sozialdemokratie schwierigen Politik-Terrain agieren. Als Solo-Rätin der SPD ist sie „sehr dankbar“ die Fraktionsliste der UBW ergänzen zu dürfen. „Rechnungsprüfungs- und Finanzausschuss passen bestens zu mir“, bekennt sie. „Eine gesunde finanzielle Ausrichtung ist in Zeiten von Corona für eine Gemeinde besonders wichtig“.
Doch die verheiratete Mutter zweier erwachsener Söhne aus dem Ortsteil Otterloh hat auch andere wichtige Themen ausgemacht. „Es geht uns hier in der Gemeinde gut“, bekennt sie zwar. „Doch der Siedlungsdruck direkt vor der Münchner Haustür macht auch vor uns nicht halt“. Deshalb gelte es, die Siedlungsstrukturen „systematisch“ auszubauen. Dazu gehöre auch ein weiter zu verbessernder ÖPNV sowie eine bessere Nahversorgung.
Zietsch stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. In Bayreuth aufgewachsen, lebt sie seit dem Jahr 2000 in der Gemeinde. „In die SPD bin ich vor drei Jahren bewusst eingetreten und möchte mitgestalten“. In Brunnthal war sie Stamm-Zaungast bei den Sitzungen und Antragstellerin. Ihr Motto passt zum Pensum, das auf Brunnthal wartet: „Anpacken und nicht loslassen“. Für die Hobby-Golferin ist Brunnthal ein anspruchsvolles Grün.